Es ist wirklich erfreulich wenn das eigene Unternehmen wächst, mehr Umsatz und/oder mehr Deckungsbeitrag freut jede Unternehmerin / Unternehmer. Ebenso mehr Standorte oder mehr Mitarbeiter.
Seltsamerweise bleibt oftmals die EDV-Ausstattung und Organisation auf Privatstandard stehen ( Organisation und EDV nicht erneuert und wächst nicht mit… ). Oder IT wird wie um die Jahrtausdwende gesehen: Ein Windowsrechner (gekauft im Günstigmarkt) mit Office und Webbrowser und Mailzugang, vielleicht noch ein Gratis-Virenschutz.
- Vielleicht liegt es daran, dass EDV in den Augen von vielen UnternehmerInnen“nur Geld kostet“ und nicht direkt Umsatz bringt.
Nur dass ein Ausfallen des Systems oder zerstörte Daten mittlerweile wirkliches Geld kosten oder das Unternehmen in Schwierigkeiten bringt oder lahmlegt (was am Beginn des Unternehmens vielleicht noch nicht so der Fall war) wird nicht gesehen…
Ebenso, dass der defekte PC aus dem Billigtechnikmarkt nicht ausgetauscht wird sondern (wenn er nicht funktioniert) für ein paar Wochen eingeschickt wird (mit allen Firmendaten drauf).
Oder, dass immer mehr Rechner in ein privates Netzwerk aufgenommen (hineingepfercht werden) und es Zeit wäre, sich auch über Netzwerkaufbau und Sicherheit Gedanken zu machen.
Ein paar Beispiele aus der Praxis gefällig?
- Alle Mails waren auf dem PC abgespeichert (und in Ordnern fein und sauber abgelegt) der schon 10 Jahre so gut funktioniert hat, aber der lässt sich nicht mehr starten. Festplatte defekt, oje alles weg.
- Eine (gut und sorgfältig konfigurierte) Firewall zwischen dem Internet und meinem System ist mir zu teuer, geht ja auch ohne, dann bin ich ganz verwundert, wenn ich einen gehackten Computer habe, der Rechner immer langsamer wird, da er längst für DDoS-Angriffe verwendet wird, trotz Antimalware Schutz und und laufenden Windws Updates (Siehe Zero-Day-Lücke Microsoft).
- Die neue Registrierkassa oder Registrierkassenwaage, dort sind alle Verkäufe abgelegt, die werden dann auf irgendeinen Computer gespielt, vielleicht sogar eine Access (jetegine) Datenbank. Die ist plötzlich nicht mehr lesbar und lässt sich nicht reparieren, Daten die ich 7 Jahre aufheben hätte sollen sind nicht mehr da.
- Alle Daten werden immer am USB-Laufwerk abgespeichert, das fällt runter, aber eh nur vom Schreibtisch, oje, SATA-Festplatte hat Headcrash, das wars.
- Meinen Büro-PC lass ich laufen, schließlich stellt er ein paar Netzwerk-Laufwerke und einen Drucker zur Verfügung. Nur ist der billige PC maximal Privatstandard und die Hardware nicht für 24 Stundenbetrieb geeignet. Nur eine Frage der Zeit bis der stirbt. Wäre in Smallbusiness-Server nicht gscheiter gewesen?
- Im Mail war ein Verschlüsselungstrojaner, den die Gratis Antivirensoftware nicht erkannt hat, und schwupp, alles AES verschlüsselt. Wenn man Geld bezahlt bekommt man den Schlüssel der meist nicht funktioniert, oder garnichts, also alles weg. Siehe: Cerberus in Pressbaum
- Ich stelle wichtige Daten in einen Cloud-Dienst, massenweise werden username/passwords des Dienstes gehackt (Das ist kein Einzelfall), keiner garantiert mir für die Sicherheit der Daten.
- Meine Kundendaten habe ich nicht auf einem Server liegen sondern in einer ungesicherten Datenbank, die vielleicht nichteinmal mit meinen Betriebssystem (Windows 10) kompatiebel ist sondern nur mit Tricks irgendwie läuft. Ein „gewachsenes System“ früher bei 30-40 Kunden ok, aber die Daten werden immer mehr… jetzt streikt die Anwendung, die Daten teilweise unlesbar.
Diese Liste könnte ich endlos erweitern.
Nehmen Sie sich Zeitund überlegen Sie:
- Sind meine Kundendaten, meine Rechnungs/Steuer-Daten, meine Mails und deren Ablage, funktionierende Computer und funktionierendes Netzwerk wirklich nur ein Hilfsmittel das „nice to have“ ist, oder Geschäftskritisch?
- Habe ich mir schon über die Datenschutzgrundverordnung (ab Mai 2018) Gedanken gemacht?
- Gibt es unwiederbringliche Daten, Systeme und Programme, die ich für das Laufen meiner Firma benötige…?
- Sollte ich meine Systeme und die Organisation nicht einmal neu überdenken, ebenso die Arbeitsabläufe und Prozesse auf das Jahr 2017 anpassen?
Oft kann man „zaubern“, nicht gesicherte Daten und Rechner mit viel Arbeitsaufwand wiederherstellen, Datenbanken und Outlook PST-Dateien versuchen zu restaurieren, verschlüsselte Daten wieder entschlüsseln aber auch dieses Jahr (2016 Cerber, 2018 Wanna Cry) waren einige Systeme und Daten bei manchen Organisationen und Firmen verloren/unlesbar verschlüsselt .
Ich habe Kunden in Wien und Wien Umgebung, bin also schnell und unkompliziert Vorort, leider werde ich aber oft erst dann angerufen, wenn nichts mehr geht – schade leider. Ein wenig Konzept vorher hätte Stress, Zeit und Geld gespart…